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Mittwoch, 1. Mai 2013

Papers, Please

Wenn es um Indy-Games geht bin ich vor allem ein großer Fan von Serious Games - also Spiele, die nicht unbedingt den Spielspaß im Vordergrund haben (diesen aber im besten Fall besitzen) sondern deren Hauptaugenmerk das Vermitteln von Informationen und Bildung ist. Serious Games klären meist auf angenehm spielerische weise über Misstände auf.
Das wirklich Schöne daran ist die Nähe, die der Spieler in seiner Rolle zu der angesprochenen Ungerechtigkeit erfährt. Wenn ich ein Serious Game spiele will ich zwar gewinnen, bin aber mehr als zufrieden, wenn ich "einfach" eine neue Erkenntnis oder ein besseres Gefühl für ein Problem mitnehme.
Auf der FMX2013 wurden uns mehrere solcher Spiele gezeigt. 
Einen sehr bleibenden Eindruck hat hierbei "Papers, Please" von Lucas Pope hinterlassen.
"Papers, Please" bezeichnet sich selber als einen "dystopischen Dokumentar-Thriller".
Im totalitären Staat Arstotzka werden nun nach sechs Jahren erstmals die Grenzen geöffnet. Dies bietet dir ein neuen Job am Grenzposten und damit verbunden deiner Familie neue Einnahmen und Privilegien. Nun sitzt du am Schalter, vor dir eine riesige Schlange an Menschen die Einreisen wollen. Du musst ihre Ausweise überprüfen und sie notfalls abweisen. Einen nach den anderen.
Was sich anhört wie die wahrscheinlich langweiligste Tätigkeit mit der man seine Zeit verbringen kann bietet jedoch sehr viel Reflektion: Wenn du zu langsam bist, kannst du dir die Heizkosten, Nahrung oder Medizin für deine Familie nicht leisten.
Unter die ehrlichen Einwanderer mischen sich Schmuggler und Spione. Machst du Fehler wirst du nicht nur direkt verwarnt (und mehr) sondern es kann sogar zu terroristischen Anschlägen wegen deinem Versagen kommen. Und die Schlange wird gefühlt auch nie kürzer.
Es ist diese Reflektion, dieses Hinterfragen von Werten und die aufkommende Empathie mit dem unsympathischen Berufsbild eines Grenzwächters (ich hasse Grenzen) die dieses Spiel zu einem reichhaltigen Erlebnis machen. Obwohl die Tätigkeit, die man in dem Spiel übernimmt, nicht langweiliger klingen kann, so will man doch weiter und weiter spielen und es irgendwann wenigstens
schaffen, dass es der Familie ein wenig besser geht.

"Papers, Please" ist in der Beta, work-in-progress sozusagen. Bugs können daher noch auftauchen, aber da daran gearbeitet wird, ist sowas leicht zu verzeihen. 
Man kann es zur Zeit noch umsonst bei dukope.com runterladen. Verfügbar für Windows und Mac.
Ich geh jetzt noch eine paar Pässe abstempeln.

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