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Sonntag, 28. April 2013

Das Rätsel um AJ Styles

TNA Wrestling hat es geschafft: AJ Styles, der sich im letzten Jahr durch ein langweiliges Booking mit bescheuerten Storylines und einem dämlichen Tag Team mit Kurt Angle quälen musste, ist nach einer kurzen Pause endlich mal wieder in einer interessanten Position.
Ein wichtiges Mittel im Wrestling um das Publikum an die Shows zu fesseln sind Rätsel. Wer steckt hinter dem Angriff auf X? Wer ist der Anführer von Stable Y? Wer ist hinter der Maske? Wer steckt hinter den mysteriösen Videobotschaften? Wer ist der Secret-Tag-Team-Partner?
Auf der Road to Wrestlemania sind es ähnliche Rätsel die uns fesseln. Wer wird gegen den Undertaker kämpfen? Wird dieses Jahr die Streak beendet? Wer kämpft um den Titel? Welche Matches schaffen es auf die Card von Wrestlemania?
Dieses Jahr war die Road to Wrestlemania eher schwach, was daran lag, dass man sehr früh wusste wie die wichtigsten Matches der Card aussehen würden. Die anderen wurden eher spontan zusammen geschustert.
Bei TNA bzw Impact Wrestling war jetzt über ein halbes Jahr die Frage wer die Aces & Eights sind. Die Auflösung des Rätsels wurde uns beim letzten Payperview in Form von Bully Ray präsentiert und in der darauffolgenden Folge ausführlich von ihm erklärt.
Doch wenige Wochen bevor es zu dieser Aufklärung kam, wurde uns bereits das nächste Rätsel serviert: AJ Styles.
AJ Styles hatte zuvor, enttäuscht von seinem Pech, TNA den Rücken zugekehrt. Jetzt ist er zurück, in einem deutlich raueren Look als zuvor.
Nun stellt sich nicht nur die Frage, was in AJ Styles Kopf vor sich geht sondern damit auch verbunden die Frage: Für welche Seite im Krieg des Impact Rosters gegen Bully Ray und seine mehr als dominanten Aces & Eights wird er sich entscheiden. Ich bin für euch mal die vier Optionen durchgegangen:

- Aces & Eights: Mein erster Verdacht war, dass er sich der Bikergang unter Bully Ray anschließt. Es würde zwar zum Gesamtbild des Stables passen. Aber wäre das eine kluge Entscheidung? Man erwartet es doch zu sehr. Styles hätte auch keinen Vorteil davon, da er in der Gruppe untergehen würde. Deswegen glaube ich kaum, dass wir ihn demnächst mit Lederweste sehen werden.
- TNA: Er könnte der Retter von TNA sein. Die letzte Hoffnung. Der Lichtblick, der das Roster in die Schlacht führt.
Doch diese Option ist eigentlich schon durch und Schuld daran ist James Storm. Ehrlich gesagt ist mir bei dieser ganzen Geschichte mehr als auf den Sack gegangen. Hätte er Styles nicht von Anfang an provoziert, wäre Styles für die Bittversuche von Hulk Hogan anfälliger gewesen.
Erschwerend kommt hinzu, dass der Feind bereits ein Großteil des Rosters platt gemacht hat.
- Fourtune: Ja, da wäre noch Fourtune Four. Auch wenn die Jungs damals als die gefühlte hundertste Inkarnation der Four Horsemen angefangen haben, so haben sie trotzdem immer ihren Reiz gehabt. Es gibt nur wenige Wrestler, die man als Seele der Company bezeichnen kann. Bei Fourtune sind viele davon.
Die Vorstellung, dass es eine Reunion von Fortune (vielleicht in einer modifizierten Konstellation (ohne Storm)) ist, die Aces & Eights aufhalten wird, gefällt mir sehr gut. Es wäre ein sehr effektiver Push für alle Beteiligten.
- "I have no allies!": Styles würde am meisten davon profitieren, wenn er sich mit Niemanden verbündet. Ein Vigilant ohne Freunde. Alleine gegen Gott und die Welt. Ein Anti-Held könnte damit geschaffen werden.

Vielleicht hilft er Hogan, vielleicht zieht er bald die Lederkutte an, vielleicht wirft er bald die vier Finger wieder in die Luft ... und vielleicht bleibt er sich selbst am nächsten.
So oder so, alle Augen liegen auf AJ Styles.

Samstag, 27. April 2013

Einstieg in Doctor Who



Keine Serie schreit so laut "GEEK!" wie Doctor Who:
Mit bisher elf Inkarnationen des Protagonisten und unglaublich vielen Sidekicks und Rivalen bietet kaum eine andere Serie so viel Möglichkeiten für Cosplay; als Sci-Fi Serie von BBC verbindet Doctor Who nerdy Sci-Fi Themen mit überzogenen, britischen Humor; die Geschichten werden so episch erzählt, dass alle Fans der Serie dafür sorgen, dass alle, die sie nicht kennen, dennoch davon erfahren, wie gut sie war; mit einem Start der Serie im Jahr 1963 existiert die Serie dieses Jahr bereits 40 Jahre lang - womit sie die längste und erfolgreichste Science-Fiction-Serie der Welt ist; Merchandise der Serie ist begehrter als bei jeder anderen Serie;

Da kommen dem unbeholfenen Seriennoob natürlich viele Fragen:
Wo fängt man am besten mit Doctor Who an? Welche Folgen von Doctor Who sind Must-See-Folgen?
Welche Doctor Who Folgen kann man getrost auslassen?
Deutsch oder Englisch?
Englisch! Es gibt keine Entschuldigung, es auf Deutsch sich anzuschauen!!
Ich sage immer: der 9. Doctor ist der optimale Start. Andere wieder sagen, man würde mit dem 11. Doctor den besten Einstieg haben.
Ich empfehle tatsächlich mit dem 9. anzufangen und notfalls die ein oder andere Folge zu überspringen. 
Nicht jede Doctor Who Folge ist sehenswert. Für euch, meine vereehrten Leser, habe ich hier einen kleinen Guide zur ersten Staffel erstellt.

Doch zuerst eine kurze Einführung zum 9. Doctor, die ich beide aus Wikipedia.de geklaut habe:
Der neunte Doktor (Christopher Eccleston) ist – obwohl er wie der vierte Doktor im Angesicht der Gefahr gerne scherzt – in seiner Persönlichkeit recht melancholisch und in sich gekehrt. Dies ist womöglich darauf zurückzuführen, dass er Schuldgefühle hat, weil er zwischenzeitlich seine eigene Spezies, die Timelords, zur Beendigung des Time War (in der deutschen Synchronisation auch Ewiger Krieg) verschwinden ließ und seitdem anscheinend der letzte seiner Art ist, was ihm zudem ein Gefühl der Einsamkeit gibt. Er sieht sich als letzten Angehörigen der großen und mächtigen Timelord-Kultur. Wohl zur Betonung dessen bezeichnet er die Menschen mitunter in Momenten der Ungeduld abfällig als „dumme Affen“ („stupid Apes“), (...)  . Ein häufig von ihm verwendeter Ausspruch ist „Fantastisch“ (Fantastic). Insgesamt ist er die wohl raueste Inkarnation des Doktors, was sich auch in seiner Kleidung widerspiegelt.

Bei dem Folgenden Guide zur ersten Staffel nenne ich erst die Nummer und den Titel der Folge, gefolgt von einer Wertung, einer Synopsis und einer Begründung, warum die Folge die vorherige Wertung bekommen hat. Achtung, letzteres kann Spoiler enthalten.

1.01 Rose
Must See!
Ein Fremder retten die Verkäuferin Rose Tyler vor lebendig gewordenen Schaufensterpuppen und stellt sich als "der Doctor" vor.
Durch die Folge muss man durch. Zwar ist das ganze etwas Euro-Blurry gedreht worden und man ist bei Zeiten doch recht überfordert mit den Sachen die vor sich gehen, aber man erfährt, wer der Doctor ist, Rose wird eingeführt und die gesamte Thematik der Serie wird aufbereitet. Auch wenn das "Lebende Plastik", welches als Monster-of-the-week dient, eher unfreiwillig komisch wirkt, ist es doch eine ehrliche Anknüpfung an die alte Serie (die Schaufensterpuppen kamen vor allem beim 3. Doktor vor).

1.02 The End of the World
Nice to watch!
Rose reist mit dem Doctor in das Jahr 5 Milliarden. Auf Platform One werden sie Zeugen des Endes der Erde.
Diese Folge erinnert stark an Douglas Adams oder Terry Pratchett. Nett zum anschauen, vor allem da es sich um die ersten Ausserweltlichen Erfahrungen von Rose handelt, aber keine Folge, die OMG ist.

1.03 The unquiet dead
Nice to watch!
Rose und der Doctor landen in Cardiff im Jahre 1869. Sie lernen Charles Dickens kennen und müssen sich um ein Problem kümmern.
Die erste Reise in die Vergangenheit und schon haben sie es mit etwas Paranormalen zu tun. Diese Folge ist die Grundlage für viele andere "Nice to watch!" Episoden, genauso wie für die Spin-Off Serie "Torchwood".

1.04 Aliens of London (pt1)
Well ... no.
Zurück in London erleben Rose und der Doctor die Bruchlandung eines Alienschiffes. Doch es ist nur ein Ablenkungsmanöver...
Das Debüt der vielleicht lachhaftesten und nervigsten Aliens bei Doctor Who. Würde hier nicht Harriet Jones debütieren, würde ich ganz von dieser Doppelfolge abraten ...
Edit: Ich hatte der Folge erst ein Nice to watch! gegeben. Dies habe ich rückgängig gemacht, da Harriet Jones eher im zweiten Teil präsent ist.

1.05 Aliens of London (pt2)
Nice to watch!
Die Abgeordnete Harriet Jones entdeckt, dass die Slitheen Downing Street No. 10 unterwandert haben.
Man sollte natürlich den ersten Teil des Zweiteilers gesehen haben. Deutlich besser als die erste Folge, auch wenn es keine Entschuldigung für die grauenhaften Slitheen gibt - furzende Aliens passen nicht unbedingt in die restliche Tonalität der Serie.

1.06 Dalek
Must See!
Der Doctor landet in dem Alienmuseum Henry van Stattens, weil er einen Notruf erhielt. Er ist entsetzt, als er dessen Absender sieht...
Diese Folge ist EXISTENTIELL für Doctor Who! Sie ist der Hauptgrund warum ich empfehle mit dem 9. Doctor die Serie anzufangen. Hier werden die Daleks als ernsthafte Bedrohung korrekt eingeführt und ohne diese Folge versteht man weder den Hass noch die Angst vor den schwebenden Pfeffermühlen!

1.07 The Long Game
Nice to watch!
Im Jahr 200.000 untersuchen der Doctor, Rose und ihr Begleiter Adam, was in der Entwicklung der Menschen schiefgegangen ist.
Die Folge ist jetzt nichts besonderes, aber hilfreich für das Staffelfinale.

1.08 Father's Day
Must See!
Rose will nach 1987 reisen, um ihren Vater, der seinerzeit einsam gestorben war, auf seinem letzten Weg zu begleiten.
Auch wenn die Kreaturen grausig gemoddelt und animiert sind, so erfährt man doch sehr viel über das Wertesystem des Doctors, über den Charakter von Rose und über die Probleme von Zeitreisen.

1.09 The Empty Child (pt1)
Must See!
London 1941: die TARDIS landet bei einem deutschen Luftangriff. Fast genauso bedrohlich scheint aber ein seltsames Kind zu sein.
"Are you my mummy?" Gruselige Kinder mit gruseligen Gasmasken. Debüt von Jack Harkness. Die erste von vielen großartigen Doctor Who Folgen aus der Feder des späteren Show Runners Steven Moffat.

1.10 The Doctor Dances (pt2)
Must See!
Gemeinsam mit Capitan Jack Harkness, einem anderen Zeitreisenden, findet man heraus, was es mit dem Kind auf sich hat.
Der Abschluss der genialen Doppelfolge in der, neben dem guten Horror, viel Charakterentwicklung passiert.

1.11 Boom Town
Well ... no.
Die Bürgermeisterin von Cardiff plant, einen Kernreaktor zu bauen. Der Doctor erkennt den wahren Verwendungszweck.
Nur sinnvoll wenn man 1.03, 1.04 und 1.05 gesehen hat. Stichwort: Furzende Aliens.

1.12 Bad Wolf (pt1)
Must See!
Der Doctor, Rose und Captain Jack finden sich auf Satellit 5 wieder, wo sie in merkwürdige Spiele verwickelt werden.
Der erste Teil des Staffelfinales, stark basierend auf 1.07.

1.13 The Parting of the Ways (pt2)
Must See!
Das TARDIS-Team erkennt, welche Bedrohung hinter den Ereignissen auf Satellit 5 steht. Jeder für sich beschließt, zu handeln.
Ende der ersten Staffel mit wichtigen Entwicklungen für die Charaktere. Vor allem dank 1.06 sehr beeindruckend. Und es heißt: Good Bye, Nine - Hello Ten!

Und damit sollte der Einstieg getan sein. Die nächste Staffel wird leichter zum anschauen sein und dabei das Drama&Epic Level deutlich erhöhen.

Stimmt ihr mit meiner Auswahl überein? Schreibt mir ein Comment bevor ich Teil 2 poste



André doesn't worry, is happy!


André the Giant, über 2,15m groß und über 220kg schwer war er nicht nur wegen seiner außergewöhnlichen Körperlichkeit einer der größten Wrestler aller Zeiten. Er ist an einem Herzinfakt gestorben.
Was glaubt ihr: welchen Ratschlag würde er heute einem gestressten Menschen wie mir  geben? Ganz einfach:

update: hier sollte eigentlich ein Video sein. Da aber irgendwie YouTube und Blogger ein Problem miteinander zu haben scheinen, hier nur der Link und ein Bild von André!

http://youtu.be/HYp3t147t1Y


Day of the Harlem Shake!

Eigentlich ist der Harlem Shake als viraler Hype schon längst rum.
Eigentlich war der Harlem Shake nie wirklich gut.
Aber Day of the Tentacle war es!
Meine geschätzte Kommilitonin Franziska hat mit mir  Frame für Frame diese Charaktere aus Day of the Tentacle (und anderen Games des nun geschlossenen Lucas Arts Studio) animiert.
Ein Versuch, dem Harlem Shake wenigstens etwas gutes zu verpassen.

Iron Man 3 Review - Mixed Feelings

Ich hatte gestern Abend das Vergnügen, als Besucher der FMX2013, in die Premiere des neusten Marvel-Films zu gehen: Iron Man 3. Dies war die offizielle Deutschlandpremiere.


Die Tickets gab es zwar umsonst auf der FMX2013, jedoch auch leider in sehr begrenzter Anzahl. Die Nachfrage war deutlich Größer. Eine der häufigsten Fragen, die Konferenzteilnehmer sich untereinander immer wieder gestellt haben war: "Hast du auch ein Ticket für Iron Man 3 bekommen?"

Das ganze Spielchen ging sogar so weit, dass Leute die Tickets (die sie umsonst bekommen haben) verkauft haben!
Man kann also sagen die Stimmung war allgemein sehr euphorisch. Warum auch nicht? FMX ist die wahrscheinlich größte und wichtigste Konferenz für u.a. VFX auf dem europäischen Festland - und garantiert eine der wichtigsten Weltweit. Und unter dem restlichen Publikum befanden sich Comic-Nerds, Animationsfans, Transmedia-Enthusiasten ... eigentlich das perfekte Publikum.
Und warum sollte ich, als alter Marvel Fan, nicht auch mehr als begeistert sein? 
Tony Stark, der Narzisst unter den Comic-Helden ist zurück auf der großen Leinwand. Und dazu der mehr als epische Trailer zum neuen Teil.
Doch für mich war das i-Tüpfelchen die Vorfreude auf den Schurken des Films. Der Nemesis, der Erzrivale des eisernen Playboys, der Schrecken des fernen Ostens, der rechtmäßige Nachfolger von Dschingis Khans: Der Mandarin.
Die Poster und Trailer haben uns Ben Kingsley in der Rolle des Superschurkens gezeigt. Sein Auftreten, sein Outfit - alles deutete für mich, und viele andere Fans, auf eine recht moderne, doch trotzdem der Idee der Comics gerechten, Verkörperung des Mandarins. 
Die Mischung aus martialischer Camouflage und fernöstlicher Seide macht ihn zu einem Warlord-Charakter mit mystischer Tradition - und genau das erwartet jeder, der den Mandarin kennt.
Vorfreude, Vorfreude, Vorfreude.
Bereits eine halbe Stunde vor Einlass war die Vorhalle des Kinos gefüllt und die Stimmung erinnerte an die Titanic ("Panik!","Frauen und Kinder zuerst!"). Wir waren verdammt stolz darauf den dritten Teil der Iron Man Reihe noch vor allen anderen zu sehen.
Nach einer kurzen Begrüßung der FMX Veranstalter wurden wir darüber aufgeklärt, dass wir während der Vorführung von Wachpersonal mit Nachtsichtgeräten überwacht werden würden. Kein Problem damit, schließlich will ich auch nicht das ein Film gleich nach der Premiere auf irgend einer Torrent Seite landet. Das degradiert nicht nur die Premiere, sondern ist auch einfach bescheuert.

Und dann ging's los. Wer nicht gespoilert werden möchte, sollte jetzt nicht mehr weiter lesen.

Okay, der Film fängt an mit einem Rückblick in Tonys Playboy Vergangenheit. 1999, Bern, Switzerland. Ich musste schon sehr laut lachen als mit "I'm Blue!" richtig gut-schlechter Euro-Beat durch die Boxen dröhnte und Tony Stark auf einer Party in der Schweiz mit einem Namensschild "You know who I am!" sein Ego raushängen lässt.
Eben dieses Ego ist in der nächsten Sequenz angeschlagen. Tony Stark kann nicht schlafen. Er fühlt sich wie ein Insekt nach den Ereignissen von "New York" - wird er auf das, was in Avengers passiert ist, angesprochen, hyperventiliert er. Tony ist nur ein Mensch zwischen Aliens und Göttern. Deswegen kann er nicht schlafen - und wenn hat er Alpträume. Ein gebrochener Held.

Doch diese Momente schimmern nur immer wieder mal durch - die meiste Zeit ist er sich immernoch bewusst das er ein verdammt reiches und gut aussehendes Genie ist. Die Momente, in denen er mit einer Selbstverständlichkeit seine Dreistigkeit ausspielt sind die besten.
Ich will nicht alles hier in Ausführlichkeit nacherzählen. Ich will damit nur sagen, dass der immer wieder durchzogene Kontrast zwischen gebrochenem Superheld und Larger-Than-Life Stark.
Der Moment an dem Iron Man öffentlich den Mandarin zu einem Kampf herausfordert und im Fernsehn seine Privatadresse in Malibu verrät ist großartig. Vor allem deshalb, weil er sich dabei selbst überschätzt hat und alles dem Erdboden platt gemacht wird.
Doch wenn wir schon beim Mandarin sind, so kommen wir zu dem Grund dieser Preview. Ich liebe die Darstellung von Ben Kingsley als Mandarin: die Nachrichten, die er an die Medien sendet, das Auftreten zum Dreh und das Zerschmettern der Glückskekse (die gar keine Chinesische Erfindung sind, sondern eine Amerikanische!) - all das passt wundervoll. Er wirkt wie ein Schurke mit Macht.
Doch dann kommt die Auflösung: Mandarin (Ben Kingsley) ist nur ein Drogensüchtiger Schauspieler der von Eldritch, dem eigentlichen Superschurken (mal wieder ein Wissenschaftler, der in der Vergangenheit von Stark verarscht wurde) als Marionette für die Fernsehauftritte dient. Am Ende verrät sogar Eldritch: "Ich war der Mandarin von Anfang an!"
Ich hätte nicht enttäuschter sein können. Aus den Comics und aus der Cartoonserie der 90er kennen wir den Mandarin wie folgt (ich zitiere Wikipedia):

"Der Mandarin ist einer der ältesten und mächtigsten Erzfeinde von Iron Man. Er stammt aus einer alten und reichen chinesischen Familie, die angeblich von Dschingis Khan selbst abstammt. Durch die Kulturrevolution verlor die Familie ihren Reichtum. Besessen von dem Gedanken, die Macht seiner Familie wiederherzustellen, erforschte Mandarin alte Schriften, um hinter das Geheimnis von Dschingis Khans Macht zu kommen. 
Sein Weg führte ihn schließlich ins Tal der Geister; dort entdeckte er das Grab eines alten Mongolenfürsten. In diesem Grab fand er ein altes außerirdisches Schiff und darin zehn „magische Ringe“. Er studierte viele Jahre lang die Technologie des Schiffes und lernte, die Macht der Ringe zu nutzen, die aus einer speziellen Eigenschaft je Ring besteht (z. B. Hitze-Emission, Materie-Umgestaltung, Desintegrations-Strahlen etc.). Der Mandarin sieht sich selbst als Erbe des Dschingis Khan und will fortsetzen, was sein Vorfahr begann: Die Eroberung der Welt."

Eldritch ist nichts davon und das hat mir den Film versaut. Auch das Auftreten der ganzen ferngesteuerten Iron Men ist im ersten Augenblick zwar sehr geil, im nachhinein aber too much. Man stellt sich die Frage: warum muss Tony Stark überhaupt noch die Rüstung anlegen?
Dem Film würde ich als solches 8/10 Punkten geben, weil mir der Kontrast im Protagonisten gefällt, weil er Humor hat, weil er gut aussieht und weil die Action gut kommt.
Als Comic Fan würde ich ihm jedoch nur 4/10 geben. Weil sie dem Comic-Fan-Boy damit ein großes "Fuck You" gegeben haben.
Jörg Ihle hat einen Vortrag auf der FMX zum Thema Storyworlds gehalten. Darin erklärte er, dass man nie die Continuity einer Storyworld brechen darf. "Stay true to the rules of your world or it will break your neck!"
Marvel hätte es besser wissen müssen...