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Dienstag, 17. September 2013

The Cat Lady - eine verstörende Pont&Click Reise

Ich gestehe, ich bin langsam meines geliebten Horrors müde.
Der Grund dafür ist fehlende Innovation. Wann hat mich ein Film zum letzten mal erschrocken? Ich hab zu viel gesehen und zu häufig war es das Gleiche. Immer wieder das Gleiche.
"The Cat Lady" von Harvester Games ist nicht so spaßig wie der Name bei der Assoziation mit dem gleichnamigen Simpsons-Charakter vielleicht annehmen mag. Vielmehr erzählt das klassische Point&Click Adventure die tragische Geschichte der 40 jährigen Susan Ashworth die, ohne Freunde, Familie oder Hoffnung zu haben, beschließt ihrem Leben mit einer Überdosis Schlaftabletten endgültig den Rücken zu kehren. Doch erst hier fängt die Geschichte an und Susan bekommt eine zweite Chance, die sie nicht will.
Statt einen polierten grafischen Stil zu fahren ist "The Cat Lady" sehr rough - rudimentäre Animationen, ausgeschnittene Fotos als Elemente, Monotonie in der Farbgebung. Meistens ist das Spiel im schlichten Schwarz-Weiß gehalten und hebt nur einzelne Gegenstände o.ä. farblich hervor.
Dies hat Methode, ergänzt der visuelle Stil das schaurigen Sounddesign, das Bildflackern, die gedämmte Lichtstimmung und die schwere, melancholische Musik und macht so aus "The Cat Lady" eine wunderbare und aufregende Symphonie des Schreckens.
Gnadenlos regnet es im Hintergrund und sorgt so, dass einem die langen Dialogsequenzen eher passend statt störend erscheinen.
Von vorne bis hinten, von den Dialogen über die Charaktere, ist dieses Spiel ausgezeichnet geschrieben. Es ist eine Reise zwischen schwerer Traurigkeit und misanthropischer Rage - eben den Emotionen der verzweifelten Cat Lady.
Die Rätsel schwanken in ihrem Schwierigkeitsgrad sehr. Gerade im ersten Chapter, welches sehr Traumhaft wirkt, kommt man schon mal zum verzweifeln während andere Chapters sich flüssig ohne jeglichen Gehirnschmalz durchspielen lassen.
Auch bemerkenswert: das gesamte Spiel kommt mit sechs Tasten aus: Pfeiltatsen, Enter, Esc.
Momentan bin ich erst bei Chapter 6 von 7, doch sollte mich das Ende nicht gewaltig enttäuschen, so ist The Cat Lady ein wirkliches Muss und wahrscheinlich das krasseste verstörende Computerspiel seit langem. Es ist jeden einzelnen Cent wert!

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